Threshold-2-Update für Windows 10: Herbstupdate verursacht Probleme

Bild: Windows 10 Startmenü | Quelle: Newsroom Microsoft Deutschland
Bild: Windows 10 Startmenü | Quelle: Newsroom Microsoft Deutschland

Mit dem Herbstupdate „Threshold 2“ wird derzeit das erste große Windows 10-Update verteilt. Die Aktualisierung soll das Betriebssystem schneller und komfortabler machen, allerdings berichten User auch von Problemen nach oder während des Updates. Wir zeigen die fünf häufigsten Probleme und bieten Lösungsansätze.

Gelöschte Apps werden nach Update erneut installiert

Einige Apps, die von Microsoft vorinstalliert und vom Nutzer gelöscht worden sind, scheinen nach dem Updatevorgang wieder auf dem Computer zu sein. Darunter zählen etwa die Xbox-App oder der Webbrowser Edge. Diese können zwar deinstalliert werden, jedoch nur über die PowerShell. Dazu wird das Windows-Startmenü geöffnet und der Suchbegriff „Powershell“ eingegeben. Das Suchergebnis „Windows PowerShell“ wird mit der rechten Maustaste angewählt und als Administrator ausgeführt. Die anschließende Abfrage wird mit ja beantwortet, daraufhin öffnet sich ein neues Fenster mit blauem Hintergrund. Hier müssen jetzt entsprechende Befehle eingegeben werden, um die von Microsoft vorinstallierten Anwendungen löschen zu können. Nach Eingabe eines entsprechenden Befehls wird dieser durch Drücken der Enter-Taste ausgeführt und die Deinstallation der Anwendung beginnt. Prinzipiell setzt sich der Befehl immer nach dem gleichen Muster zusammen: Get-AppxPackage *BEZEICHNUNG* | Remove-AppxPackage – je nach Anwendung ändert sich die Eingabe *BEZEICHNUNG*. Hier die wichtigsten vorinstallierten Anwendungen:

– *3d* = 3D Builder
– *photo* = Fotos
– *solit* = Microsoft Solitaire Collection
– *soundrec* = Sprachrekorder
– *xbox* = Xbox-App
– *camera* = Kamera
– *communi* = Mail und Kalender
– *bing* = Nachrichten, Sport, Finanzen und Wetter
– *zune* = Groove-Musik, Filme und Fernsehserien
– *people* = Kontakte
– *phone* = Phone Companion

Default-Einstellungen werden durch Update geändert

Anscheinend werden durch das Update einige Default-Einstellungen geändert, die beim Ausführen bestimmter Programme wirksam werden – das berichten zahlreiche User auf Reddit. Prinzipiell werden selbst erstellte Zuweisungen nicht-standardmäßiger Programme zu bestimmten Dateiendungen zurückgesetzt. Um die Änderungen rückgängig zu machen, müssen erneut die Standard-Anwendungen zum Öffnen eines Dateiformats geändert werden.

Einige Applikationen werden verschoben und temporär nicht verfügbar gemacht

Mit dem Aufspielen des Threshold-2-Updates werden offenbar einige Apps gelöscht bzw. verschoben, darunter beispielsweise CPU-Z oder der Cisco VPN Client. Das Betriebssystem verschiebt scheinbar inkompatible Apps in einen speziellen Ordner („Windows.old“), um Probleme zu verhindern. Eigentlich eine gute Idee, um Kompatibilitätsprobleme zu verhindern – allerdings wäre es vorteilhaft gewesen, die User über diesen Schritt zu informieren.

Recovery-Partition wird gelöscht

Offenbar wird bei einigen Systemen die Partition zur Systemwiederherstellung mit dem Aufspielen des Threshold-2-Updates gelöscht, das berichtet unter anderem Softpedia. Die Wiederherstellungspartition wird offenbar dann gelöscht, wenn das Update direkt von einer älteren Windows-Version aus aufgespielt wird, also von Windows 7, Windows 8 oder Windows 8.1. Nachteil: User können nicht mehr wie gewöhnlich innerhalb von 30 Tagen zurück zum alten Betriebssystem wechseln. Deshalb wird das Herbstupdate nur per Windows Update ausgeliefert, wenn ein entsprechender User seit mindestens 31 Tagen Windows 10 verwendet. Es ist deshalb generell empfehlenswert, sich das Upgrade gut zu überlegen, dieses über Windows Update zu laden und mit einem manuellen TS2-Update zu warten.

Update kann bei 44 Prozent stoppen

Im Windows-Supportforum berichten einige Nutzer darüber, dass das Update beim Stand von 44 Prozent plötzlich stoppt. Grund dafür ist offenbar ein SD-Kartenslot mit eingesteckter SD-Karte. Das Problem wird behoben, wenn die SD-Karte entfernt wird. Wird der Speicherplatz jedoch für das Update benötigt, ist das äußerst unpraktisch. In diesem Fall hilft nur warten, bis Microsoft eine Fehlerbehebung veröffentlicht.

Insgesamt solides Update – mit Startschwierigkeiten

Das Threshold-2-Update bietet viele Verbesserungen und erhöht die Arbeitsgeschwindigkeit und den Komfort von Windows 10. Allerdings kann es hier und da noch zu Fehlern kommen. Insbesondere bei einem direkten Update von Windows 7 / 8.x auf Windows 10 Version ist Vorsicht geboten.

Bestätigt: Threshold 2-Update für Windows 10 erscheint am 10. November 2015

Bild: © Microsoft Newsroom Deutschland
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Eigentlich wurde das große Herbst-Update für Windows 10 zum 2. November 2015 erwartet. Jetzt ist aber klar, dass sich die Aktualisierung noch etwas verzögern wird. Der 10. November 2015 wird von Microsoft als offizieller Termin kommuniziert, das geht aus einer Antwort eines Support-Mitarbeiters im offiziellen Microsoft-Forum hervor.

Fehler in Windows 10 Insider Preview Build 10576 offenbar für Verzögerungen verantwortlich

Die etwas verspätete Veröffentlichung des Updates ist wohl damit zu begründen, dass in der Windows 10 Insider Preview Build 10576 noch einige Fehlerquellen entdeckt wurden, die es vor der Auslieferung des Threshold 2-Updates zu beseitigen gilt. Schließlich ist Windows 10 inklusive Threshold 2-Update auch zur Vorinstallation auf neu produzierten Fertig-Computern vorgesehen. Lobenswert also, dass Microsoft hier Qualität vor Schnelligkeit setzt und mit Hochdruck an letzten Verbesserungen arbeitet.

Update: Benutzeroberfläche wird aufgefrischt, Edge-Verbesserungen, SMS via Cortana

Mit dem in Kürze erscheinenden Threshold 2-Update für Windows 10 werden einige Verbesserungen implementiert. Diese betreffen unter anderem die grafische Benutzeroberfläche des Betriebssystems, neben neuen Symbolen und einer optimierten Menügestaltung werden auch farbige Fenstertitel verfügbar sein. Der Microsoft-Webbrowser Edge soll ebenso optimiert sein, allerdings noch immer keine Erweiterungen unterstützen. Dies scheint vor allem sicherheitstechnische Gründe zu haben. Außerdem wird das Threshold 2-Update eine Messaging-App mit Skype-Integration, Desktop-Benachrichtigungen vom Smartphone und einen Cortana-gestützten SMS-Versand enthalten. Und auch am nächsten größeren Windows-Update wird bereits gearbeitet, die Aktualisierung namens „Redstone“ könnte im Sommer 2016 erscheinen.