Neue Office 2013-Fälschungen erkennen

Für Betrüger gibt es mehrere Möglichkeiten, sich an der Verletzung der Urheberrechte der Softwarehersteller zu bereichern. Besonders häufig kam es in der Vergangenheit vor, dass gefälschte Produkte in Umlauf gebracht wurden, deren Produktschlüssel ein Mal aus einem Originalprodukt entnommen wurde und entsprechend oft mit einer Fälschung zusammen in Umlauf gebracht wurden. Trotz des Aktivierungszwangs von Microsoft-Produkten, der seit Windows XP bzw. Office XP besteht, war diese Vorgehensweise bis Office 2010 / Windows 7 weit verbreitet.

Da seit Office 2013 eine Online-Verknüpfung mit dem Microsoftkonto nötig ist, brauchen die Fälscher neue Ideen. In dem Fall einer nun neu aufgetauchten Fälschungsart werden gleich zwei Opfer auf einmal geschädigt und das geht so:

Die Betrüger drucken eine relativ schlechte Kopie der Original-Box von Office 2013. Das „Certificate of Authenticity“ ist für geübte Augen relativ leicht vom Original zu unterscheiden. Dieses Office wird jetzt verkauft und damit wird Opfer Nr. 1 geschädigt: Microsoft

Fälschung oben, Original unten
Fälschung oben, Original unten

Der Kunde öffnet die gefälschte Office-Box und findet – wie bei einem Original – eine Key-Card mit dem Freischaltungsschlüssel und einer „Step-by-Step-Anleitung“ für den Datendownload.

Gefälschte Office 2013 Keycard
Gefälschte Office 2013 Keycard

Unterschied zum Original: der fehlende vierte Punkt in der Anleitung. Dort wird normalerweise auf das Anmelden / Anlegen eines Microsoft-Kontos hingewiesen. Ohne eine solche Anmeldung gibt es bei Microsoft keine Möglichkeit, Office 2013 herunterzuladen. Das ist – wen wundert’s – bei der Fälschung nicht nötig, denn verwiesen wird nicht etwa auf die Downloadadresse auf dem Microsoft-Server, sondern auf uk.msoffice13.com/hb, wo den ahnungslosen Kunden eine ganz eigene Version von Office 2013 erwartet, bei der jeder Virenscanner sofort Alarm schlägt.

Neben dem Rechteinhaber wird also noch gleich der Kunde geschädigt, indem ihm möglicherweise Schadsoftware untergeschoben wird, die z.B. den Kundenrechner für ein Bot-Netz kapert oder im schlimmsten Fall Bankdaten oder Passwörter ausspioniert.

Als Kunde heißt das für Sie: Augen auf beim Softwarekauf.
Wenden Sie sich an den Fachhandel, seien Sie wachsam bei abweichenden Verpackungen / Echtheitszertifikaten und achten Sie auf den Preis: Ein Abschlag von mehr als 30% auf den Durchschnittspreis bedeutet nicht zwangsläufig, dass Sie eine Fälschung angeboten bekommen, aber auf jeden Fall die Notwendigkeit erhöhter Wachsamkeit!