Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor unsicheren Cloud-Servern

Mehr als 20.000 Cloud-Server in Deutschland sind laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) unsicher, da die Infrastrukturen auf veralteten Softwareversionen von „Owncloud“ und „Nextcloud“ basieren. Die Behörde verurteilte dies als fahrlässig.

Cloud-Dienste werden immer beliebter – Restrisiko bleibt

Und das ist es tatsächlich. Denn auch wenn Cloud-Dienste zahlreiche Vorteile bieten, bleibt immer ein Restrisiko. Insbesondere Unternehmen wechseln mehr und mehr zu Cloud-Services, ohne die Infrastruktur auf dem aktuellen Stand zu halten. Das führt dazu, dass Daten eingesehen, manipuliert und abgegriffen werden können. Betroffen sind laut BSI unter anderem Cloud-Umgebungen kleiner und mittelständischer Unternehmen – aber auch öffentliche und kommunale Einrichtungen. Dazu gesellen sich nicht wenige Privatuser. Das BSI verweist darauf, Cloud-Usern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und empfiehlt auch, die kostenlosen Tools von Owncloud und Nextcloud zu verwenden, die die Cloud-Umgebungen auf Aktualität prüfen. Die Empfehlung unserer Redaktion lautet aber dennoch: Hochsensible Daten sollten von Usern nicht in Cloud-Umgebungen gesichert werden. Wenn es aber nicht anders geht, unbedingt auf Aktualität und eine sicherer Infrastruktur achten.

„Cloud-Betreiber sind für die Sicherheit ihrer Cloud verantwortlich und sollten mit dieser Verantwortung sorgsam umgehen. Der Betrieb von Clouds mit veralteten Software-Versionen, für die bereits seit langer Zeit Updates der Hersteller bereitstehen, ist fahrlässig und macht es Kriminellen viel zu leicht, sensible Daten zu stehlen oder Geschäftsprozesse zu beeinflussen“, sagt BSI-Präsident Arne Schönbohm.

 

Autodesk: Umstellung auf Mietmodell führt zu hohen Verlusten

Der US-amerikanische CAD-Softwareentwickler Autodesk Inc. hat seine Zahlen für das vierte Quartal 2016 sowie für das Gesamtjahr 2016 veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass der Umsatz deutlich zurückgegangen ist. Und nicht nur das – außerdem musste ein hoher Verlust ausgewiesen werden. Zu begründen sind die schlechten Zahlen mit der Streichung von Kaufversionen und der kompletten Umstellung auf Mietsoftware / Cloud-Software im Rahmen von Autodesk-Abonnements.

Umsatz geht um rund 26 Prozent zurück

Für das vierte Quartal 2016 vermeldet Autodesk einen Umsatz von 478,8 Millionen US-Dollar (~454,46 Mio. Euro), im Vorjahreszeitraum war dieser mit 648,3 Millionen US-Dollar (~615,35 Mio. Euro) um satte 26,15 Prozent höher. Das Nettoergebnis für das vierte Quartal 2016 liegt bei minus 170,5 Millionen US-Dollar (Vorjahr: minus 37,2 Mio. US-Dollar).

Für das Gesamtjahr 2015 gab Autodesk einen Umsatz von 2,5 Milliarden US-Dollar an, 2016 sind es noch 2,03 Milliarden US-Dollar. Unter dem Strich bleibt Autodesk 2016 ein Nettoergebnis von minus 579,2 Millionen US-Dollar (Vorjahr: minus 330,5 Mio. US-Dollar).

Zahlen lassen Rückschlüsse auf Umstrukturierung zu

Die vorgelegten Zahlen offenbaren, dass nicht alle User von der Autodesk-Umstrukturierung begeistert sein dürften. Im Sommer 2016 wurden die letzten Autodesk-Produkte auf das Mietmodell umgestellt, dieser Schritt spiegelt sich deutlich in den Zahlen für das vierte Quartal wider. Aus User-Sicht scheint es unerklärlich, dass der Konzern ausschließlich Abonnements anbietet und Kaufversionen komplett streicht.

Viele User wollen Software kaufen und nicht mieten!

Nicht wenige User warten deshalb mit dem Umstieg und arbeiten mit der vorhandenen Version weiter. Auch wird die Möglichkeit des Gebrauchtsoftware-Kaufs immer häufiger genutzt. Denn bei gebrauchten Autodesk-Lizenzen können User eine Lizenzübertragung durchführen (lassen) und somit noch an eine Kaufversion gelangen, die unbegrenzt nutzbar ist. Solche Kaufversionen gibt es unter anderem bei der Aachener 2ndsoft GmbH, die verschiedene Autodesk-Einzelprodukte und Autodesk-Suiten zum Kauf anbietet.

Amazon Web Services: Ausfall von Cloud-Dienst legt das halbe Internet lahm

Derzeit leiden die Amazon Web Services unter massiven Störungen, der Clouddienst S3 zeigt stark erhöhte Fehlerraten. Das Problem dabei: Amazon stellt sehr vielen Unternehmen seine Cloud-Dienste zur Verfügung, ist in dieser Branche Weltmarktführer. Das bedeutet auch, dass sehr viele Webseiten Störungen aufweisen.

Welche Webseiten sind betroffen?

Amazon meldet derzeit Probleme mit den eigenen Streaming-Diensten Amazon Prime Video und Amazon Prime Music sowie mit dem Fire TV. Außerdem sind Teile folgender Dienste betroffen:

Adobe Services, Amazon Twitch, Bitbucket, HipChat, Buffer, Business Insider, Carto, Chef, Citrix, Clarifai, Codecademy, Coindesk, Convo, Coursera, Cracked, Docker, Elastic, Expedia, Expensify, FanDuel, FiftyThree, Flipboard, Flippa, Giphy, GitHub, GitLab, Greenhouse, Heroku, Home Chef, iFixit, Imgur, Ionic, Jamf, JSTOR, Kickstarter, Lonely Planet, Mailchimp, Mapbox, Medium, Microsofts HockeyApp, MIT Technology Review, MuckRock, New Relic, News Corp, PagerDuty, Pantheon, Razer, Signal, Sprout Social, StatusPage, Travis CI, Twilio, Unbounce, U.S. Securities and Exchange Commission (SEC), Vermont Public Radio, VSCO, Xero und Zendesk.

Cloud: Fluch und Segen zugleich

Natürlich bieten Cloud-Lösungen unbestreitbare Vorteile. Anwendungen und Dateien können standortunabhängig erreicht werden, das erleichtert das Arbeiten auf mehreren Geräten und die Zusammenarbeit verschiedener Personen. Allerdings zeigt der Fall AWS auch: Die zunehmende Cloud-Abhängigkeit kann zu flächendeckenden Ausfällen führen, insbesondere wenn Dienstleister eine immense Anzahl an Kunden haben und Störungen auftreten.