Apple QuickTime unter Windows: US-Behörde rät zur Deinstallation

Bild: QuickTime-Logo
Bild: QuickTime-Logo

Die US-amerikanische Behörde „Department of Homeland Security“ ist eigentlich für die Terrorabwehr zuständig. Immer wieder aber veröffentlicht das IT-Team aber auch Sicherheitshinweise zu Software. Meist sind diese eher allgemeiner Natur, so wird beispielsweise zur Verwendung von Antivirus-Software geraten. Jetzt allerdings warnt das Department of Homeland Security vor der Nutzung des Mediaplayers Apple QuickTime unter Windows-Betriebssystemen.

Zwei Sicherheitslücken werden nicht geschlossen

Grund für die Warnung sind zwei Sicherheitslücken bei Apple QuickTime unter Windows, die seit Januar nicht geschlossen worden sind. Die Sicherheitslücken werden auch in Zukunft nicht geschlossen, denn Apple hat QuickTime unter Windows aufgegeben.

Vor allem Windows 7 betroffen

Die Warnung richtet sich vor allem an NutzerInnen von Windows 7. Schließlich wurden Windows 8.x und Windows 10 nie offiziell unterstützt. Auch das Apple-Betriebssystem OS X ist nicht von der Warnung betroffen, denn für das eigene Betriebssystem veröffentlicht der US-Konzern weiterhin Aktualisierungen.

Bisher keine Hinweise auf Angriffe über Sicherheitslücken

Bis dato gibt es noch keine Hinweise darauf, dass Angreifer die Sicherheitslücken in QuickTime unter Windows ausgenutzt hätten. Aber allein die Möglichkeit, die die Schwachstellen bieten, scheinen für die ungewöhnlich konkrete Warnung des Department of Homeland Security ausreichend zu sein.

Windows: Apple QuickTime löst Oracle Java als größtes Sicherheitsrisiko ab

Screenshot: Statistik Flexera Software
Screenshot: Statistik Flexera Software

Das IT-Security-Unternehmen Flexera Software (vormals Secunia) hat einen Bericht veröffentlicht, in dem es um Sicherheitsrisiken auf Windows-Computern geht. Dabei werden hauptsächlich die Anzahl an Sicherheitslücken, der Prozentsatz nicht-gepatchter Software sowie der Marktanteil berücksichtigt. In der globalen Statistik hat Apple QuickTime demnach Oracle Java JRE 1.8.x / 8.x überholt.

Statistik für Deutschland: Vorsicht bei VLC Player, QuickTime, Java, Firefox und Adobe Reader

Auch speziell für Deutschland gibt es Datensätze. Hier setzt sich der Mediaplayer VLC Player 2.x an die Spitze – 46 Prozent der Software ist nicht gepatcht, der Marktanteil liegt bei 56 Prozent, sechs Sicherheitslücken sind bekannt. Dahinter werden als größte Sicherheitsrisiken Apple QuickTime 7.x (18 Sicherheitslücken), Oracle Java JRE 1.8.x / 8.x (81 Sicherheitslücken), Mozilla Firefox 38.x (69 Sicherheitslücken) und Adobe Reader 10.x (96 Sicherheitslücken) genannt. In die Top 10 schaffen es außerdem Apple iTunes, Adobe Reader 11.x, Irfan View 4.x, Adobe Shockwave Player 12.x und CDBurnerXP 4.x.

Regelmäßige Updates erhöhen Sicherheitsniveau

Bei bestimmten Anwendungen tauchen immer wieder Sicherheitslücken auf, diese werden aber meist innerhalb kurzer Zeit durch den Hersteller durch Patches behoben. Gefährlich wird die Nutzung von Software in einer alten, nicht aktuellen Version. Insbesondere weit verbreitete Software ist ein beliebtes Ziel für Dritte, Sicherheitslücken auszunutzen. Durch die regelmäßige Prüfung auf Updates (manuell oder automatisch) kann das Sicherheitsniveau deutlich erhöht werden. Bei kritischen Sicherheitslücken sollte eine Software nicht genutzt werden, bevor ein Update erschienen ist.