Microsoft Windows 10: Schluss mit Werbung!

Es scheint, als lasse Microsoft kaum eine Möglichkeit aus, Werbung unter Windows 10 anzuzeigen. Damit ist jetzt Schluss! Wir zeigen, wie Sie störende Werbung unter Windows 10 dauerhaft ausschalten können.

Werbung auf dem Windows-10-Sperrbildschirm: Weg damit!

Screenshot: Hier können Sie das "Windows Blickpunkt"-Feature ausschalten. | © gebrauchtesoftware.de
Screenshot: Hier können Sie das „Windows Blickpunkt“-Feature ausschalten. | © gebrauchtesoftware.de

Windows 10 enthält seit 2015 das „Windows Blickpunkt“-Feature. Dadurch landen auf dem Sperrbildschirm u.a. Werbeeinblendungen zu Apps, automatisch von Bing geladene Hintergrundbilder oder Tipps zu Windows-Funktionen. Dieses Feature lässt sich unter „Einstellungen -> Personalisierung -> Sperrbildschirm -> Windows Blickpunkt“ deaktivieren ausschalten – einfach Bild oder Diashow wählen.

Entfernen von Werbung im Windows 10-Startmenü

Screenshot: So entfernen Sie die Werbung im Startmenü von Windows 10. | © gebrauchtesoftware.de
Screenshot: So entfernen Sie die Werbung im Startmenü von Windows 10. | © gebrauchtesoftware.de

 

Völlig ungefragt zeigt Windows 10 Werbung im Startmenü: Diese erscheint als „Live-Kacheln“ und in der App-Liste auf der linken Seite („Vorgeschlagen“). Unter dem Menüpunkt „Einstellungen -> Personalisierung -> Start -> Gelegentliche Vorschläge im Startmenü anzeigen“ können Sie diese lästige Werbung deaktivieren.

Popup-Werbung in der Taskleiste verhindern

Screenshot: Auch die Werbung im Info-Center und Taskleiste kann deaktiviert werden. | © gebrauchtesoftware.de
Screenshot: Auch die Werbung im Info-Center und Taskleiste kann deaktiviert werden. | © gebrauchtesoftware.de

 

Sogar in der Taskleiste kann Werbung auftauchen. In der Nähe des Tray-Bereichs wird hier sporadisch Werbung eingeblendet. Meist werden Einblenden angezeigt, die Empfehlungen zu Microsoft-Produkten sind – darunter Microsoft Edge, Office 365 oder andere. Über den Menüpunkt „Einstellungen -> System -> Benachrichtigungen und Aktionen -> Bei der Nutzung von Windows Tipps, Tricks und Vorschläge erhalten“ lässt sich das ausschalten.

Schluss mit Werbung im Windows 10-Infocenter

Das Info-Center kann über das Sprechblasensymbol am rechten Rand der Taskleiste aufgerufen werden. Auch hier blendet Microsoft regelmäßig Hinweis auf hauseigene Apps ein, etwa das Einrichten der Sprachassistenz Cortana. Entfernen können Sie diese Hinweise über den Menüpunkt „Einstellungen -> System -> Benachrichtigungen und Aktionen -> Windows-Willkommensseite nach Updates und gelegentlich bei der Anmeldung anzeigen, um Neuigkeiten und Vorschläge zu lesen“.

Hinweise von Cortana in der Taskleiste deaktivieren

Wer die Sprachassistenz Cortana nicht nutzen möchte, braucht auch keine entsprechenden Einblendungen. Klicken Sie zur Deaktivierung in das Cortana-Suchfeld, rufen Sie das Einstellungsmenü auf und deaktivieren Sie den Schalter „Tipps zur Taskleiste“.

Microsoft zieht positive Bilanz in puncto Windows-10-Datenschutz – zu Recht?

In einem aktuellen Beitrag im Windows-Blog berichtet Marisa Rogers, Privacy Officer von Windows, wie NutzerInnen gegenüber Microsoft auf die Neuerungen der Datenschutzpolitik von Windows 10 reagieren.

Mit dem Creators Update hat Microsoft die Datenschutzoptionen von Windows 10 erweitert. Bei einer Neuinstallation von Windows 10 erhalten NutzerInnen jetzt einen deutlich besseren Überblick über die Datenschutzeinstellungen als zuvor – die neue Übersicht erklärt die Auswirkungen der Optionen präziser und ersetzt die bisherige Auswahl zwischen „Expresseinstellungen“ und „Erweiterte Einstellungen“ (siehe Foto unten).

Foto: Die neuen Datenschutzeinstellungen werden bei einer Neuinstallation von Windows 10 angezeigt – sie enthalten deutlich mehr Informationen über die Auswirkungen der getätigten Einstellungen | © Microsoft
Foto: Die neuen Datenschutzeinstellungen werden bei einer Neuinstallation von Windows 10 angezeigt – sie enthalten deutlich mehr Informationen über die Auswirkungen der getätigten Einstellungen | © Microsoft

Mit dem Web-basierenden Privacy-Dashboard hat Microsoft eine neue Möglichkeit für NutzerInnen geschaffen, Einsicht in die gesammelten Daten zu erhalten. Hierzu loggt man sich mit dem Microsoft-Konto ein, daraufhin werden Aktivitäten auf unterschiedlichen Microsoft-Services aufgelistet – es wird gezeigt, welche Daten Microsoft dabei sammelt. Schon 23 Millionen NutzerInnen sollen bisher von dem Angebot Gebrauch gemacht haben. Übrigens: 71 Prozent der Windows-10-User konfigurieren die Datenschutzeinstellungen so, dass Microsoft alle Telemetriedaten erfassen darf.

Foto: Microsoft verspricht mit dem Privacy-Dashboard mehr Einsicht für User | Foto: Screenshot microsoft.com
Foto: Microsoft verspricht mit dem Privacy-Dashboard mehr Einsicht für User | Foto: Screenshot microsoft.com

Der Artikel im Windows-Blog erweckt insgesamt den Eindruck, dass Microsoft auf die Community hört und das Feedback in Verbesserungen umsetzt. Ganz so freiwillig und gutmütig ist der Konzern dann nicht ganz: In der Vergangenheit hagelte es Klagen gegen Microsoft – Verbraucherschützer forderten, dass der Konzern seine Datenschutzpolitik ändere. Wir berichteten bereits über den Blauen Brief der EU-Datenschutzbeauftragten im Februar 2017 und die Klage der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen im März 2016. Im Juli 2016 klagte zudem die französische Datenschutzbehörde „Commission Nationale de l’Informatique et des Libertés“ (CNIL) wegen Windows 10 – mittlerweile ist die Klage zurückgezogen worden, da Microsoft nur noch ungefähr die Hälfte an Telemetriedaten erfasse. Microsoft hat zudem eine Unterlassungserklärung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg unterzeichnet, durch die sich der Konzern verpflichtet, auf den ungefragten Download von Installationsdateien im Hintergrund zu verzichten. Diese Vorgehensweise war zum Launch von Windows 10 und über einen längeren Zeitraum danach üblich, die Installationsdateien waren bis zu sechs Gigabyte groß.

Datenschutzgrundverordnung (GDPR/DSGVO) greift im Mai 2018

Im Mai 2018 greift die Datenschutzgrundverordnung (GDPR/DSGVO). Laut Rogers erfülle Microsoft bei Windows 10 diese Anforderungen schon jetzt. Weitergehend wurde erklärt, dass Microsoft sich darüber bewusst sei, dass noch nicht alle Forderungen der Nutzerschaft umgesetzt worden seien.

Insgesamt scheint es begrüßenswert, dass Microsoft beim Windows-10-Datenschutz transparenter und nutzerorientierter zu werden scheint. Das ist einerseits dem Druck der Verbraucherschutzinstitutionen, andererseits den NutzerInnen selbst zu verdanken. Ein Anfang scheint gemacht, bleibt zu hoffen, dass Microsoft weiter am Ball bleibt. Das sollte auch im Sinne des Konzerns sein, denn zufriedene Nutzer sind treue und zahlungsfreudige Nutzer.

Windows 10: Einblick in die Datenspeicherung wirft Fragen auf

Datenschutzoptionen unter Windows 10 | Bild: Screenshot 2ndsoft.de
Datenschutzoptionen unter Windows 10 | Bild: Screenshot gebrauchtesoftware.de

Zunächst waren die User und Kritiker von Windows 10 durchaus angetan vom Windows-8.1-Nachfolger. Nach dem Bekanntwerden des nicht-optionalen Datensammel-Prozederes änderte sich das Gesamtbild über das aktuelle Microsoft-OS aber schnell. Bislang ist nicht genau bekannt, welche Daten erfasst und an die Server des Redmonder Unternehmens gesendet werden und was mit ihnen genau passiert. Eine Veröffentlichung von Statistiken seitens Microsoft wirft Fragen auf.

200 Millionen Computer weltweit laufen unter Windows 10

Kürzlich hat Microsoft nicht ganz ohne Stolz veröffentlicht, dass Windows 10 auf mittlerweile 200 Millionen Computern weltweit laufe. Doch nicht nur die Userzahl wurde präsentiert: Um den Erfolg von Windows 10 mit Fakten zu untermauern, verriet Microsoft weitere Zahlen. So sollen die Windows-10-User bisher fast elf Milliarden Stunden in Windows 10 verbracht werden, davon alleine 44,5 Milliarden Stunden im Webbrowser Edge. 82 Milliarden Fotos sollen bisher mit dem in Windows 10 enthaltenen Foto-Programm betrachtet worden seien. Eine Aufzählung weiterer Zahlen rundet die Statistiken ab und soll vor allem hervorheben, wie erfolgreich das neue Betriebssystem Microsofts ist. Doch man muss sich dabei fragen: Woher stammen diese Statistiken?

Woher hat Microsoft die veröffentlichten Zahlen?

Es ist unklar, woher Microsoft die Daten hat. Möglich wäre eine sehr detaillierte Umfrage unter den Microsoft-Kunden und eine im Anschluss durchgeführte Hochrechnung. Microsoft selbst betont stets, dass alle erfassten Daten ausschließlich der Verbesserung von Stabilität und Sicherheit bei Windows 10 dienen. Das Versenden von Daten zu Sicherheit und Stabilität ist nicht optional, sprich, User können nicht frei entscheiden, ob Daten erfasst und verschickt werden oder nicht. Es ist auch unklar, ob erfasste Daten mit einem spezifischen Benutzerkonto oder persönlichen Daten kombiniert werden können oder nicht. Das spielt aber auch keine große Rolle, denn für viele User ist es schon erschreckend genug, dass Microsoft die Nutzungsgewohnheiten seiner Kundschaft so gut zu kennen scheint.

Windows 7 und Windows 8.1: Vier Windows-Updates führen zu Datensammelei

Grundsätzlich bieten Windows 7 und Windows 8.1 mehr Entscheidungsfreiheit für User, wenn es um den Versand von Daten an Microsoft gilt. Laut winaero.com allerdings hat Microsoft vier Patches veröffentlicht, die unter Windows Update für die Windows-10-Vorgänger erhältlich sind. Diese erlauben das Auslesen und Versenden von Nutzerdaten (Messwerte, gespeicherte Dateien, Systeminformationen und installierte Software). Die Datenerfassung und -übermittlung erlaube laut Microsoft keine Identifizierung von Usern. Wer das nicht möchte, sollte die Installation der Updates mit der Bezeichnung KB3068708, KB3022345, KB3075249 und KB3080149 unterbinden. Unter „Installierte Updates“ in Windows Update kann geprüft werden, ob genannte Updates bereits auf dem System installiert sind – diese können dann auf Wunsch wieder deinstalliert werden.

Optimierung erwünscht – dann aber bitte transparent und anonym

Die Welt ist immer stärker vernetzt. Kaum eine Anwendung verzichtet auf eine Datenerfassung. Mit Sicherheit haben viele User nichts dagegen, wenn Daten erfasst werden, um Software stabiler, effizienter und personalisierter zu machen. Aber dann doch bitte transparent, anonym und optional. Im Falle von Windows 10 bleibt den Usern aber nichts anderes, als den Aussagen Microsofts Glauben zu schenken oder Alternativen zu verwenden.

Windows 10: Microsoft äußert sich zu Datensammeleinstellungen

Bild: Windows 10 Datenschutz-Einstellungen (Screenshot)
Bild: Windows 10 Datenschutz-Einstellungen (Screenshot)

Rund zwei Monate ist Microsofts aktuelles Betriebssystem Windows 10 jetzt erhältlich. Mehr als 100 Millionen Neuinstallationen sind bisher vorgenommen worden, was nicht zuletzt darin begründet liegt, dass Nutzer von Windows 7, Windows 8 und Windows 8.1 innerhalb eines Jahres nach Release ein kostenloses Upgrade vornehmen dürfen. Nichtsdestotrotz gilt Windows 10 aufgrund seiner Leistungsfähigkeit, Benutzeroberfläche und einiger innovativer Features schon jetzt als erfolgreichstes und beliebtestes Microsoft-Betriebssystem seit Windows 7. Ein Kritikpunkt bereitet der Fachpresse und Nutzern allerdings Kopfzerbrechen: Windows 10 scheint eine Vielzahl an Daten zu erfassen. Deshalb hat sich jetzt Terry Myerson, Executive Vice President der Windows and Device Group, zu Wort gemeldet. In einem Statement geht er auf die Vorwürfe ein, Windows 10 sei eine Datenkrake, die zu viele Informationen über Nutzer sammle und entsprechen Einstellungen zum Datenschutz nur versteckt verfügbar mache.

Gesammelte Informationen sollen nur zur Verbesserung dienen

Laut Microsoft werden bei Windows 10 keine personenbezogenen Daten gespeichert. Außerdem sollen keine Daten erfasst werden, die Rückschlüsse auf persönliche Vorlieben eines Nutzers zulassen. Alle gesammelten Informationen sollen dem Zweck dienen, Windows zu verbessern und die Weiterentwicklung zu unterstützen. Darüber hinaus sollen die Daten dabei helfen, eine individuellere Nutzererfahrung zu ermöglichen. Zudem hob Myerson hervor, dass Nutzer ja ihre Privatsphäreeinstellungen anpassen könnten. Unkommentiert blieb aber die Tatsache, dass bei standardmäßigen Einstellungen verhältnismäßig viele Daten erfasst werden und dass der Datentransfer auch auf Wunsch des Nutzers hin nie komplett abgeschaltet werden kann. Für den Nutzer scheint es nicht transparent, welche Daten erfasst werden und was damit wirklich geschieht. Deshalb scheint es verständlich, dass Microsoft offenbar versucht, aufzuklären und das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Ein kluger Schachzug, wenngleich auch nach dem Statement einige Fragen offen bleiben.

Datensammelei: Microsoft unterteilt Daten in drei verschiedene Kategorien

Die Daten, die Microsoft mit Hilfe von Windows 10 erfasst, werden in drei Kategorien unterteilt:

  • Sicherheits- und Zuverlässigkeitsdaten
  • Daten zur Personalisierung
  • Unangetastete Daten (Daten, die nicht gescannt werden)

Je nachdem, in welche Kategorie eine Anwendung oder Datei unterteilt wird, werden diese Daten verschiedenartig – oder überhaupt nicht – analysiert oder genutzt. In die Kategorie Sicherheits- und Zuverlässigkeitsdaten fallen die anonyme Gerätekennung, die Geräteart sowie Absturzmeldungen. Diese erhobenen Daten sollen dabei helfen, dass das Betriebssystem zuverlässig läuft. Auch ist denkbar, dass diese Daten anonymisiert dazu genutzt werden, um Windows auch in Zukunft noch stabiler und sicherer zu machen. Die Daten zur Personalisierung werden erfasst, damit Windows 10 vom Nutzer „lernen“ und dadurch das Nutzererlebnis verbessern kann. Praktische Beispiele sind hier die Suchmaschine oder die Sprachassistentin Cortana. Microsoft stellte aber auch klar, dass es Daten gibt, die grundsätzlich unangetastet blieben. Diese unangetasteten Daten werden nicht analysiert und beispielsweise für personalisierte Werbung genutzt.

Daten werden nicht für Werbung genutzt und sollen lediglich Nutzererlebnis verbessern

Das klingt zunächst selbstverständlich, ist es in der Branche aber nicht. Schon seit geraumer Zeit gibt es Anwendungen und Dienste, die beispielsweise E-Mails, Browserinhalte und andere Kommunikationswege scannen und dadurch gezielt Werbung schalten. Diese Vorgehensweise schließt Microsoft kategorisch aus, im Vordergrund der Datenerhebung ständen stets Windows und das Nutzererlebnis. Insgesamt positiv, dass Microsoft Details zur Datenerhebung durch Windows 10 bekannt gibt und Stellung bezieht. Allerdings etwas spät, denn Windows 10 ist jetzt seit zwei Monaten erhältlich. Außerdem wurden nicht alle Fragen restlos geklärt.