Microsoft Edge: Webbrowser verliert Marktanteile

Im Abwärtstrend: Microsoft Edge verliert Marktanteile
Im Abwärtstrend: Microsoft Edge verliert Marktanteile

Mit dem Webbrowser Microsoft Edge sollte ein Nachfolger des Internet Explorers erscheinen, bei dem dessen Nachteile ausgemerzt und zahlreiche smarte Features integriert werden sollten. Microsoft hat zum Release von Windows 10 auch nicht an Werbemaßnahmen für Edge gespart. Doch der Webbrowser verbreitet sich nur schleppend, verliert jetzt sogar Marktanteile. Gebrauchtesoftware.de auf Spurensuche.

Analysten einig: Tendenz zeigt klaren Abwärtstrend

Im Gegensatz zu Windows 10 verliert der Edge-Browser mehr und mehr Marktanteile, das verdeutlichen die Zahlen des Analyseunternehmens NetApplications. Von September bis November sank der Anteil von Windows-10-Usern, die Edge nutzen, von 36,2 auf 31,2 Prozent. Ähnlich das Bild bei anderen Analyse- und Marktforschungsseiten: Statcounter Global gibt einen Rückgang von 13,9 auf 12,9 Prozent an, Statcounter US gibt eine Veränderung von 18,1 auf 17,7 Prozent an. Das Digital Analytics Program (DAP) geht von 22,4 Prozent im November aus, während es zwei Monate zuvor noch 24,6 Prozent waren. Auch wenn die absoluten Zahlen voneinander abweichen, ist die Tendenz klar: Microsoft Edge wird derzeit weniger genutzt als zuvor.

Warum nutzen immer weniger Menschen Microsoft Edge?

Die Spurensuche gestaltet sich schwierig und im Endeffekt kann über die Gründe für den sinkenden Verbreitungsgrad von Edge nur spekuliert werden. Zum einen werden zum Start von Windows 10 viele Nutzer/innen den neuen Browser getestet haben, sich danach aber wieder ihrem zuvor genutzten Standardbrowser zugewendet haben. Auch die bislang noch fehlende (wenn auch angekündigte) Möglichkeit, Erweiterungen zu installieren, lässt auf sich warten. Für manche User sicherlich ein Ausschlusskriterium. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Marktanteile entwickeln werden, wenn die meisten der bisherigen Probleme gelöst sind und endlich Erweiterungen (Plug-Ins) möglich sind. Das kann aber noch etwas dauern, denn Microsoft will zunächst daran arbeiten, eine grundlegend neue und sichere Umgebung für Erweiterungen zu schaffen. Hier gilt das Motto: Qualität braucht Zeit – und diese Herangehensweise ist dem Redmonder Software-Riesen wohl auch kaum vorzuwerfen. Vorausgesetzt, das Resultat versteht zu begeistern.

Nicht zufrieden mit Edge-Webbrowser und Windows 10?

User, die nicht zufrieden mit Edge oder Windows 10 sind, sollten auf einen anderen Webbrowser bzw. ein anderes Betriebssystem umsteigen. Zumindest solange, bis Windows 10 stabil genug ist, um auch in kritischen Arbeitsumgebungen eingesetzt werden zu können. Gebrauchtsoftware ist die smarte Alternative: Ältere Betriebssysteme sind nicht nur kostengünstig, sondern auch absolut zuverlässig und damit eine ideale Lösung für Arbeitsumgebungen, in denen absolute Zuverlässigkeit und Funktionalität erwartet wird. Unternehmen können sich den Umstieg auf ein neues Betriebssystem kaum leisten, da hier oft „Kinderkrankheiten“ zu erwarten sind, die sich in Form von Stabilitätsproblemen, fehlerbehafteten Updates und noch fehlenden Features zeigen.

Windows 10: Marktanteile steigen zögerlicher als erwartet

Windows 10: Marktanteile steigen zögerlicher als erwartet
Windows 10: Marktanteile steigen zögerlicher als erwartet

Laut aktuellen Zahlen von NetMarketShare, einem auf Marktanteile von Internettechnologien spezialisiertem Unternehmen, steigen die Marktanteile von Microsoft Windows 10 zögerlicher als erwartet. Die Statistiken werden erhoben, indem die genutzten Betriebssysteme von Besuchern zahlreicher Webseiten aufgezeichnet werden. Das lässt zwar keine exakten Rückschlüsse auf die Marktanteile zu, aber immerhin eine ungefähre Einschätzung der aktuellen Situation.

Ende September: 6,63 Prozent der Nutzer verwenden Windows 10

Betrachtet man die Datensätze von NetMarketShare, die zum Monatswechsel Juli / August vorliegen, ist ein Marktanteil von 0,39 Prozent zu sehen. Das liegt darin begründet, dass es sich hierbei um Nutzer von Windows 10 handelt, die mit den Preview-Versionen gearbeitet haben. Nach dem Release von Windows 10 stieg der Marktanteil Ende August auf 5,21 Prozent an. Ende September betrug der Marktanteil dann 6,63 Prozent, das entspricht einem Wachstum von 1,42 Prozentpunkten innerhalb eines Monats.

Marktanteile: Windows 10 startet schwächer als Windows 7

Die Zahlen wirken überraschend, schließlich gibt es derzeit noch viele Nutzer von Windows 7 und Windows 8, die ein kostenloses Upgrade nutzen dürften. Betrachtet man den Marktanteil anderer Windows-Versionen nach Marktstart, fällt auf: Windows 10 hinkt hinterher. Windows 7 beispielsweise hatte laut WinFuture einen Marktanteil von 6,21 Prozent – und das einen Monat nach Veröffentlichung, nicht nach zwei Monaten – denn da waren es bereits 8,3 Prozentpunkte. Natürlich könnte der Veröffentlichungszeitpunkt damit zusammenhängen, denn Windows 7 wurde im Oktober veröffentlicht und profitierte dadurch durch das Weihnachtsgeschäft. Das Weihnachtsgeschäft verhilft dem Marktanteil eines Betriebssystems aber nicht automatisch zu guten Zahlen. Der beste Gegenbeweis ist hier Windows 8: Windows 8 wurde ebenfalls im Oktober veröffentlicht, erzielte aber lediglich 1,76 Prozent im ersten und 2,53 Prozent Marktanteil im zweiten Monat.

Gebrauchtsoftware als Upgrade-Grundlage für Windows XP- und Vista-Nutzer

Über die Gründe für den relativ geringen Marktanteil lässt sich nur spekulieren. Es scheint, als würden viele Nutzer, darunter auch Unternehmen (wenn diese Einzelplatz- und OEM-Lizenzen nutzen) noch mit dem kostenlosen Upgrade von Windows 7 und Windows 8 auf Windows 10 warten. Schließlich birgt ein Umstieg auf eine neue Windows-Version insbesondere zur Anfangsphase gewisse Risiken, insbesondere was Kompatibilität und Stabilität betrifft. Voraussichtlich im November wird ein großes Update verfügbar sein, das derzeit noch unter dem Codenamen „Threshold 2“ läuft. Vielleicht sind aber auch einfach überdurchschnittlich viele Nutzer mit ihrem aktuellen Betriebssystem zufrieden. Aber auch die nicht immer positive Berichterstattung der Medien, insbesondere zum Thema Datenschutzeinstellungen, kann ein Grund für Verunsicherung und Zögern mancher Nutzer sein. Letztendlich bleiben auch Zahlen abzuwarten, die aus anderen Quellen stammen. Übrigens: Bei Händlern wie der Aachener 2ndsoft GmbH gibt es günstige Upgrademöglichkeiten für Nutzer von Windows XP und Windows Vista, die gerne auf das aktuelle Windows 10 umsteigen wollen.